Werkverzeichnisse sind unentbehrliche Wegbereiter für Wissenschaft und Forschung, Sammler:innen und Kunsthändler:innen. Sie vermitteln einen unverzichtbaren Überblick über das Schaffen von Künstler:innen und dokumentieren grundlegende Informationen zum jeweiligen Werk. Sie werden zudem für Echtheitsbestimmungen und Provenienzrecherchen konsultiert. Ihr enzyklopädischer Charakter unterscheidet sie deutlich von Monografien und Ausstellungskatalogen. Werkverzeichnisse stellen eine eigenständige Gattung innerhalb der kunsthistorischen Literatur dar.
Die Erstellung eines Werkverzeichnisses ist an eine Vielzahl methodischer sowie organisatorischer Herausforderungen geknüpft und erfordert ein Multitasking, das weit über die Ausbildung von Kunsthistoriker:innen hinausgeht. Die Komplexität einer solchen Aufgabenstellung hat zu der Idee geführt, im November 2018 in der Hamburger Kunsthalle einen informellen Arbeitskreis für Autor:innen von Werkverzeichnissen zu gründen. Inzwischen zählt der Arbeitskreis mehr als 200 Mitglieder (Stand: Ende 2023).
Der Arbeitskreis Werkverzeichnis will gezielt Synergie-Effekte nutzen und den Austausch fördern. Er verfolgt wichtige Forschungsansätze:
- Wie können die traditionellen Zielsetzungen eines Werkverzeichnisses sinnvoll erweitert und an veränderte Anforderungen und Möglichkeiten angepasst werden?
- Wo liegen die Schnittstellen mit den Provenienz- oder Restaurierungswissenschaften?
- Was kann ein Werkverzeichnis leisten? Wo sind seine Grenzen?
Es gibt regelmäßige, in der Regel jährliche Treffen, die im Rahmen wissenschaftlicher Symposien relevante (Schwerpunkt-)Themen aufgreifen. Spezielle Arbeitsgruppen nehmen sich darüber hinaus notwendiger Desiderate an und stellen ihre Ergebnisse den Mitgliedern zur Verfügung. Derzeit gibt es zudem Überlegungen, künftige Resultate einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Die Arbeit des Arbeitskreises Werkverzeichnis wird finanziell gefördert durch die Kaldewei Kulturstiftung, Ahlen.